Ab dem 15. März gilt die Impfpflicht für das Personal in Gesundheits-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen. Der Verein Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V. steht dadurch vor einer großen Herausforderung.
"Im schlimmsten Fall könnten wir dann den Betrieb einzelner Einrichtungen nicht mehr aufrechterhalten. Einen Personalpuffer gibt es nicht, das macht uns große Sorgen!", macht der Vorstandsvorsitzende des Vereins Ralf Thiele deutlich.
Grundsätzlich sind der Vorstand, der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung des Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V. davon überzeugt, dass durch eine Impfung aller, die sich impfen lassen können, die Pandemie eingedämmt werden kann und Risikopersonen geschützt werden können. Sie sprechen sich eindeutig für die Corona-Impfung aus.
Fest steht, dass die Träger von Gesundheits-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen am 15. März den Immunitäts-Status ihrer Beschäftigten an das Gesundheitsamt melden müssen. Die Ämter müssen dann die Fälle prüfen und können über ein Beschäftigungsverbot entscheiden.
„Für unseren Verein ist das eine unzumutbare Situation. Wir brauchen Planungs-Sicherheit! Es fängt damit an, dass die Dienstpläne für den März spätestens Mitte Februar bereitgestellt werden müssen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen wissen, wann sie zu welchem Zeitpunkt eingesetzt werden. Dafür ist es notwendig zu wissen, wer steht generell und vor allem sicher zur Verfügung“, so Burkart Preuß.
Der Vorstandsvorsitzende Ralf Thiele erklärt die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung aller Einrichtungen: „Wir stehen natürlich in allererster Linie den Klientinnen und Klienten sowie Ihren Angehörigen gegenüber in der Verantwortung. Wir wollen für jeden, ob er betreut oder gepflegt wird, bestmögliche Garantien abliefern. Und wir haben Verträge, die wir einhalten wollen und müssen.“
Pflege- und Betreuungspersonal lässt sich nicht einfach ersetzen. Sven Myszka macht es deutlich. Er arbeitet seit 3 Jahren in den Hohwald-Werkstätten Neustadt und ist stellvertretender Vorsitzender des Werkstattrates: „Die Werkstatt ist für uns wie ein zweites Zuhause. Wir haben hier unsere Bezugspersonen und eine feste Tagesstruktur, was uns betreuten Mitarbeitern unheimlich wichtig ist. Wenn die Werkstatt schließen würde, wäre das für mich sehr schlimm. Das würde für mich wahrscheinlich bedeuten, dass meine Schlafstörungen und Depressionen zurückkehren.“
„Es ist auch eine Frage der Fairness!“, betont Ralf Thiele. „All unsere Beschäftigten, egal ob geimpft oder ungeimpft, machen jeden Tag zuverlässig ihren Dienst, sie kümmern sich liebevoll um die Klient*innen, haben während der Corona-Pandemie Doppelschichten oder auch mal bis zu 12 Dienste am Stück geleistet, wenn es notwendig war. Sie schauen weder auf Zeit noch aufs Geld, setzen sich für ihren Beruf und für die zu Betreuenden ein. Sie ziehen alle kollegial an einem Strang, testen sich täglich, arbeiten seit Monaten in voller Schutzmontur und unter erschwerten Bedingungen.“
#wastun
Dieser Beitrag fasst die Veranstaltung zusammen, bei der wir uns mit unserem dringenden Appell an die Politik richten: