Konsequenzen der Impfpflicht für unseren Träger

Der Weiterbetrieb von Einrichtungen des Vereins „Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V.“ steht auf dem Spiel

Der Bundestag hat am 10. Dezember 2021 eine Impfpflicht in Gesundheits-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen beschlossen. Ab Mitte März gilt die Impfpflicht für das Personal in diesen Einrichtungen. Der Verein Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V. steht dadurch vor einer großen Herausforderung.

Erst einmal vorab: Selbstverständlich sprechen sich der Vorstand und die Geschäftsführung des Vereins Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V. fürs Impfen aus.  Sie vertreten klar die Meinung, dass durch eine Impfung aller, die sich impfen lassen können, die Pandemie eingedämmt, Risikopersonen geschützt und das Gesundheitssystem entlastet werden kann.

307 Mitarbeiter*innen beschäftigt der Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V., davon sind 234 in insgesamt 21 Einrichtungen von dem neuen Gesetz betroffen. Nach aktuellem Stand sind bisher ungefähr 50 Prozent von ihnen vollständig geimpft.

Was das bedeutet, machen der Vorstandsvorsitzende des Vereins Ralf Thiele und Geschäftsführer Burkart Preuß deutlich: „Im Worst-Case könnten wir dann den Betrieb einzelner Einrichtungen nicht aufrechterhalten, wenn Mitarbeiter ohne Impf- oder Genesenen-Status nicht mehr beschäftigt werden dürften. Einen Personalpuffer gibt es nicht! Das macht uns große Sorgen. Deswegen gehen wir an die Öffentlichkeit, um Schaden der Menschen abzuwenden, die wir betreuen und pflegen sowie von unseren wertgeschätzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“

Wie soll der Betrieb in den Einrichtungen nach dem 16. März 2022 aufrechterhalten werden? Was passiert, wenn Pflege- und Betreuungsverträge aus Personalmangel nicht mehr erfüllt werden können? Was passiert dann mit den Menschen, die wir betreuen und pflegen?

Einen sogenannten Plan B, wie von der Politik in Betracht gezogen, kann es aus unserer Sicht nicht geben! Im Ergebnis wird sich der bereits bestehende Pflegenotstand verschärfen, Einrichtungen werden schließen.

„Es ist auch eine Frage der Fairness!“, betont Ralf Thiele. „All unsere Beschäftigten, egal ob geimpft oder ungeimpft, machen jeden Tag zuverlässig ihren Dienst, sie kümmern sich liebevoll um die Klient*innen, haben während der Corona-Pandemie Doppelschichten oder auch mal bis zu 12 Dienste am Stück geleistet, wenn es notwendig war. Sie schauen weder auf Zeit noch aufs Geld, setzen sich für ihren Beruf und für die zu Betreuenden ein. Sie ziehen alle kollegial an einem Strang, testen sich täglich, arbeiten seit Monaten in voller Schutzmontur und unter erschwerten Bedingungen.“

Zu diesem Thema wird am Mittwoch, den 19. Januar ein Pressegespräch stattfinden.

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